Sonntag, 27. Januar 2019

Rezension - Die Spuren auf unserer Haut

„Die Spuren auf unserer Haut“ von Lily Helina
ISBN: B07LGDP5XQ / Verlag: Independently published / Seitenanzahl: 158

Manchmal ist das Schicksal ein seltsamer Genosse....

In „Die Spuren auf unserer Haut“ lernen wir Ellen und Sascha kennen. Ellen ist eine junge Frau, die wir in Tasmanien (gefühlt am Ende der Welt) kennenlernen dürfen. Sie hat sich eine Auszeit
genommen und ist durch die Welt gereist. Allerdings scheint ihre Auszeit nun vorbei zu sein, denn ihre Großmutter ist verstorben und somit wird es Zeit zurück nach Deutschland zu kehren.

Dort wartet auf sie ein großes Haus, welches sie geerbt hat und es wird ja eigentlich wieder Zeit sesshaft zu werden.

Sascha ist eigentlich ein Schreiner und liebt die ehrliche Arbeit, allerdings ist er auch Mitglied in einem Club, die Biker sind eher zwielichtiger Natur. Irgendwann hat er allerdings keine Lust mehr auf dieses Leben, zwischen Prügeleien und fragwürdigen Geschäften. Kurzerhand haut er ab und landet durch Zufall bei Ellen.

Ellen hat sich vorgenommen das Haus ihrer Großmutter zu renovieren, aber alleine schafft sie es nicht. Somit schaltet sie eine Anzeige und bietet demjenigen, der ihr bei der Renovierung hilft, kostenlose Unterkunft und Logi an.

Somit landet Sascha bei Ellen und die zwei fangen an gemeinsam das Haus zu renovieren. Allerdings sind beide eher zurückgezogen, was ihre Vergangenheit betrifft und keiner der beiden wird so richtig schlau aus dem anderen.

Warum erzählt Sascha nichts aus seiner Vergangenheit?
Warum zuckt Ellen bei Motorradgeräuschen zusammen?

Die zwei könnten unterschiedlicher nicht sein und doch scheint das Schicksal ein seltsames Spiel zu spielen....

Ich konnte dieses Buch durch eine Leserunde auf Lovelybooks lesen und bin mal wieder total begeistert und dankbar dafür! Der Schreibstil von Lily Helina ist sehr angenehm und flüssig, ab der ersten Seite fühlt man sich richtig wohl und lernt Ellen und Sascha immer besser kennen.

Ich habe die zwei Protagonisten wirklich ins Herz geschlossen und mit ihnen gelitten. Auch, wenn das Wetter hier momentan total schlecht ist, konnte ich das Gefühl des Sommers im Buch spüren und mich mit in den Garten von Ellen´s Großmutter versetzen lassen.

Zum Glück wird es einen zweiten Teil geben und ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter gehen wird. Irgendwie war das Ende auch zu plötzlich und ziemlich kurz gehalten, daher bin ich sehr froh, dass es noch einen weiteren Teil geben wird.

Lily Helina hat bei der Leserunde auch selbst teilgenommen und sich unsere Meinungen und Hinweise wirklich zu Herzen genommen. Einige in der Leserunde, mich eingeschlossen, hatten angemerkt, dass Ellen´s Eltern irgendwie zu kurz kommen und promt hat die Autorin dies angenommen und arbeitet nun an einer Szene für die Eltern. Das finde ich total süß und einfach toll.

Dieses Buch ist keine klassische Liebesgeschichte. Es ist ein wenig düster und zeigt auch die Schattenseiten dieser Welt, aber das macht es gerade so gut.

Unbedingt lesen!

Mein Fazit: 4 von 5 möglichen 💜💜💜💜

Samstag, 12. Januar 2019

Rezension - Tunnel 8

„Tunnel 8“ von Ronja Bendixen
ISBN: 978-1-541155589 / Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform / Seitenanzahl: 300 / Altersempfehlung: ab 16

Wie würdest du reagieren, wenn dir jeder sagt du stirbst?

Ella ist ein ganz normales junges Mädchen, allerdings ändert sich ihr normales Leben plötzlich
schlagartig. Nachdem sie in einem dunklen Tunnel aufgewacht ist und sie nicht weiß, wo sie ist, sagt ihr plötzlich jemand, dass sie stirbt.

Ella denkt erst das diese Personen um sie rum nun verrückt geworden sind, denn sie steht doch vor ihnen und ist unversehrt, aber irgendwie ist ihre Umgebung auch ganz anders. Ella ist im >Dazwischen< gelandet. Dort angekommen bedeutet dies leider, dass der eigene Körper in der eigentlichen Welt im Koma liegt und man früher oder später sterben wird.

Dies zu akzeptieren ist alles andere als leicht und Ella möchte es einfach nicht akzeptieren. Zudem kommt das Leben im >Dazwischen< eher einer normalen Schule gleich, mit Streitereien, Liebeleien und Eifersucht von Teenagern.

Irgendwie muss sie zu ihrer Familie doch zurückkehren können, denn ihre eigentliche Aufgabe im >Dazwischen< will sie nicht akzeptieren, genauso wenig will sie diese Jungs sehen, denn dafür hat sie nun wirklich keinen Kopf.

„Tunnel 8“ ist wirklich ein erstaunliches Buch. Ich habe es von einer Freundin ausgeliehen bekommen, die die Autorin kennt und meinte „Hier, lies das!“. Ich konnte mir nicht wirklich etwas unter diesem Buch vorstellen und bin nun eindeutig begeistert.

Das brisante Thema der Koma-Patienten aufzunehmen und daraus ein Jugendbuch zu machen, welches einen tief berührt, finde ich faszinierend. Ich habe noch kein vergleichbares Buch zu dieser Thematik gelesen und war somit einfach begeistert. Zudem fühlt man mit Ella mit und kann sich richtig gut in sie hinein versetzen.

Nebenbei erfährt man auch noch die Geschichte von zwei anderen Protagonisten und ist schockiert, was im Leben passieren kann. Andererseits sind diese Situationen in dem Buch gerade realistisch, also wenigstens die Umstände, warum Patienten im Koma liegen.
Man hört ja oft, dass Koma-Patienten ihre Umgebung bestimmt wahr nehmen können und es hören, was die Menschen um sie rum sagen und das spiegelt dieses Buch auf eine faszinierende Weise wieder.

Das Ende hat mich dann allerdings wahnsinnig gemacht und ich habe online gesehen, dass es einen zweiten Teil geben soll. Auf diesen bin ich nun sehr, sehr gespannt.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der gerne Jugendbücher liest und sich gerne in eine mal etwas andere Thematik begeben will.

Mein Fazit: 5 von 5 möglichen 💜💜💜💜💜

Mittwoch, 9. Januar 2019

Rezension - Eine Teestube zum Verlieben

„Eine Teestube zum Verlieben“ von Nadin Maari
ISBN: 978-3-960875369 / Verlag: dp Digital Publishers / Seitenanzahl: 308

Eine Zuckerbäckerin aus Leidenschaft und ein Café für´s Herzen...

Miela ist eine junge Frau, die es liebt zu backen und ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Als gelernte Konditorin arbeitet Miela bei einem Fashion Magazin und regelmäßig glänzen ihre Kunstwerke auf dem Cover. Alles in ihrem Leben ist perfekt, sie hat einen tollen Job, ihr Freund arbeitet als Fotograf beim gleichen Magazin und sie ist glücklich und zufrieden... oder?

Irgendwie nervt sie ihre Chefin und auch wenn sie es liebt zu backen, immer vorgeschrieben zu bekommen was sie backen soll ist nicht so ideal und dann erwischt sie ihren Freund in flagranti mit einer anderen. Kurzerhand flüchtet sie zu ihrer besten Freundin und zieht vorübergehend bei ihr ein.

Miela fühlt sich einfach schlecht und stolpert quasi über den bezaubernden kleinen Innenhof, in dem nicht nur ein kleines Atelier und eine Schreinerei zu finden ist, sondern auch ein bezauberndes Café, dessen Besitzerin die wundervollsten Tees kreiert und in jedem Menschen irgendwie lesen kann! Nur der Kuchen ist furchtbar...

Nach und nach lernt sie diesen Hof und dessen Bewohner kennen und lieben und findet etwas, nachdem sie lange gesucht hat.

Und plötzlich ist da immer wieder dieser Architekt ihrer Großmutter...

Ich liebe dieses Buch! Ich durfte es auf Grund einer Leserunde bei Lovelybooks lesen und bin einfach nur froh darüber.

Als erstes ist mir einfach dieses wunderschöne Cover aufgefallen, welches einen förmlich magisch anzieht und dieses Gefühl bleibt beim Lesen bestehen. Zuckersüß, im wahrsten Sinne des Wortes, sind die kleinen Beschreibungen von Leckereien vor jedem Kapitel. Sobald Miela loslegt zu backen oder Assa anfängt ihre Tees zu kreieren riecht man die Zutaten und das Wasser läuft einen im Mund zusammen!

Neben diesen tollen Leckereien begeistern mich die Menschen um Miela rum und Miela selbst natürlich. Sie lebt und kämpft mit Leidenschaft und kann sich auf ihr Umfeld blind verlassen. Sei es ihre tolle Großmutter und deren WG oder ihre beste Freundin und deren Nachbarn. Es ist einfach herzlich und fast beneidenswert!

Man fiebert mit Miela mit und manchmal möchte man sie einfach schütteln :-)

Zudem versetzt das Buch einen einfach in die Weihnachtszeit und auch, wenn diese ja eigentlich gerade erst vorbei ist, ist es einfach herrlich! Man möchte unbedingt nach Berlin gehen und diesen Hof mit seinen Menschen finden.

Also, unbedingt LESEN!

Mein Fazit: 5 von 5 möglichen 💜💜💜💜💜