Freitag, 22. März 2024

Rezension - Schneewittchen muss sterben

 „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus
ISBN: 978-3-548-06864-0 / Verlag: Ullstein Taschenbuch / Seitenanzahl: 544
 
In einem kleinen Dorf muss es nicht immer langweilig sein… 
 
Das kleine Dorf in Altenhain steht Kopf als eines Tages plötzlich 2 Mädchen verschwinden. Im Dorf kennt jeder jeden und schnell steht ein Verdächtiger fest. Ausgerechnet der junge Tobias, der als Vorzeigeschüler und Mädchenliebling gilt, soll die beiden Mädchen ermordet haben. 
 
Er erinnert sich an nichts, es wird ihm nicht geglaubt und er wird verurteilt. 11 Jahre nachdem ins Gefängnis gekommen ist, wird er nun entlassen und kehrt in sein kleines Heimatdorf zurück. Allerdings wird er nicht willkommen geheißen und plötzlich passieren wieder seltsame Dinge…. 
 
Schnell wird Tobias wieder verdächtigt, dabei möchte er nur rausfinden was damals und insbesondere jetzt geschah und dann verschwinden wieder Personen… 
 

Ich bin absolut keine Krimileserin, aber für meine Lesechallenge 2024 wurde mir ein Krimi empfohlen und dies war ein Buch von Nele Neuhaus. Selbstverständlich kenne ich die Autorin und habe ihren wachsenden Erfolg durch meine Ausbildung als Buchhändlerin quasi live miterlebt. 
 
Jetzt habe ich dann endlich mal ein Buch von ihr gelesen und fand es wirklich gut und sehr, sehr spannend. Die Geschichte ist sehr komplex und es wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was während der Ermittlungen passiert. Anfangs denkt man vielleicht zu ahnen, wer der Mörder ist, aber dann wird man doch ziemlich überrascht. 
 
Normalerweise werden zum Ende eines Buches die Seiten immer weniger und ein Leser bekommt schon einmal leicht Schnappatmung und man möchte nicht, dass es endet. Bei diesem Buch habe ich mich gewundert, dass es noch so viele Seiten gibt und jedes Mal, wenn es das Buch beendet sein könnte wird noch einer drauf gesetzt. 
 
Das Buch war wirklich spannend und ich habe es gerne gelesen. Nele Neuhaus verfügt über einen Schreibstil, der es dem Leser leicht ermöglicht in die Geschichte reinzufinden. 
 
Lediglich die Perspektiven und das tatsächlich etwas für mich zu komplexe Ende haben mich etwas gestört. 
 
Auf jeden Fall werde ich Krimis in Zukunft öfters mal eine Chance geben! 
 
Mein Fazit: 3 von 5 möglichen 💜💜💜

Montag, 18. März 2024

Rezension - Elektra

 „Becoming Elektra – Sie bestimmen, wer du bist“
„I am Elektra – Dein Leben ist Mein“ von Christian Handel
ISBN: 978-3-7641-7094-3 / Verlag: Ueberreuter / Seitenanzahl: 416 / Altersempfehlung: ab 14
ISBN: 978-3-7641-7112-4 / Verlag: Ueberreuter / Seitenanzahl: 416 / Altersempfehlung: ab 14

Wie willst du leben, wenn dein Körper nicht dir gehört… 

In dieser Buchreihe lernen wir eine faszinierende Version unserer zukünftigen Welt und die junge Isabel kennen, die versucht in dieser Welt ihren Platz zu finden. Wir befinden uns im Jahr 2083 und unsere Welt hat sich weiterentwickelt. 
 
Nicht nur technisch ist alles anders, sondern auch medizinisch hat sich alles etwas weiterentwickelt. Wer es sich leisten kann, kann sich Klone des eigenen Körpers erschaffen lassen und wird man plötzlich krank gibt es sozusagen die passenden Ersatzteile. 


Genau solch ein Klon sind Isabel und ihre Schwester. Eigentlich wissen Klone nicht, wer ihr Original ist, aber durch Zufall und einer geschmuggelten Zeitschrift haben sie es herausgefunden. Ausgerechnet die beiden sind Klone einer Partyikone…

Es war also nicht verwunderlich, als Isabels Schwester eines Tages abgeholt wird und mit einer Niere weniger zurück kommt. Wie es den Klonen geht und wie diese leben ist den Menschen völlig egal und insbesondere unklar. 

Als ihr Original Elektra Hamilton dann plötzlich verstirbt, wird Isabel ein unglaubliches Angebot unterbreitet. Isabel soll den Platz der echten Elektra in der Gesellschaft einnehmen und ihr Leben fortführen inkl. Verlobung. 

Letztendlich bleibt ihr nichts anderes übrig und plötzlich findet sie sich in einer für sie völlig neuen Welt wieder und der immense Unterscheid zwischen den Leben der Originale und der Klone wird immer mehr vor Augen geführt. 

Auch wenn ihre „Familie“ es nicht gerne sieht vergisst Isabel ihre Freunde und ihre Schwester nicht und möchte ihnen irgendwie helfen. Allerdings benötigt sie erst einmal selbst Hilfe, denn plötzlich kommt die Frage auf, wie Elektra Hamilton wirklich gestorben ist und ob Isabel in dieser „neuen“ Welt wohl irgendwem trauen kann. 

Unterstützung findet sie nach einigen Anfangsschwierigkeiten in Elektras Bruder und auch ihr baldiger Verlobter scheint mehr zu sein, als erwartet. 
Allerdings trachtet ihr jemand nach dem Leben und wem kann sie nur wirklich trauen?
 
Manche Bücher kauft man wegen ihren Covern, manche wegen dem Thema und andere wegen den Autoren. In diesem. Fall habe ich es schlichtweg wegen des Autoren Christian Handels gekauft und wurde wieder nicht enttäuscht.  Bald besitze ich glaube ich alle Bücher von Christian Handel und immer wieder bin ich von seinen neu erschaffenen Welten verblüfft. 

In diesem Falle ist die mögliche Realität dessen, was er sich überlegte, sehr gruselig. Die Technik entwickelt sich immer weiter und das Thema Klonen ist auch jetzt in Arbeit. Wie diese Klone dann jedoch behandelt wurden, ist einfach furchtbar, nicht besser als Vieh. 

Es ist jedoch faszinierend zu beobachten, wie Isabel sich ihre Stellung dort erkämpft und einfach nicht aufgibt. Sie trotzt allem, insbesondere ihrem biologischen Erzeuger. 

Die Komplexität der anderen Charaktere ist faszinierend und es gibt immer kleine Überraschungen. 
Wir leiden mit Isabel, wir hoffen, wir trauern und wir sind voller Wut. 

Das Buch beinhaltet viel mehr als gedacht. 
 
Mein Fazit: 4 von 5 möglichen 💜💜💜💜

Mittwoch, 13. März 2024

Rezension - Nachtschwarz und Sternenhell

 „Nachtschwarz“ und „Sternenhell“ von Saskia Louis
ISBN: 978-3-7641-7136-0 / Verlag: Ueberreuter / Seitenanzahl: 416 / Altersempfehlung: ab 14
ISBN: 978-3-7641-7137-7 / Verlag: Ueberreuter / Seitenanzahl: 416 / Altersempfehlung: ab 14
 
Ein weiterer Umzug, wieder eine neue Stadt, wieder eine neue Schule und doch wird alles anders! 
 
In der neusten Dilogie von Saskia Louis lernen wir die 17-jährige Billie kennen. Sie ist es gewohnt oft umzuziehen, da ihr Vater als Astrophysiker immer von Projekt zu Projekt zieht. Jetzt findet sie sich in dem kleinen Ort Amber Lake wieder und möchte eigentlich nur wieder fort. Am ersten Schultag passiert allerdings direkt etwas merkwürdiges. Auf der Fahrt zur Schule rammt sie irgendetwas und findet es nur nicht. 
 

Teilweise scheinen die Schüler auch etwas seltsam zu sein. Schnell merkt sie, dass ihr irgendetwas vorenthalten wird und insbesondere dieser seltsame Ashton Hunter gibt ihr Rätsel auf. Es beginnen Tage voller Rätsel und einem Hin und Her zwischen Billie und Ashton, als sie endlich hinter das Rätsel von Amber Lake kommt steht ihre Welt allerdings Kopf.  
Sie muss alles in Frage stellen und plötzlich auch die Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Mutter, die sie nie kennenlernen durfte. 
Billie kennt kein Gefühl von Heimat und obwohl sie eigentlich wieder schnell fortwollte, fühlt sie sich plötzlich wohl in Amber Lake und doch ist sie auch dort wieder eine Außenseiterin. 
Was wird wohl noch passieren?
 
Nachdem ich schon einige Bücher von Saskia Louis gelesen habe war ich wieder sehr auf eine neue Reihe von ihr gespannt und wurde definitiv nicht enttäuscht. Vorab muss ich sagen, dass ich die Covergestaltung von ihren Büchern einfach immer unglaublich schön und wohltuend fürs Auge empfinde. Der Inhalt ist dann etwas für das Innere des Lesers. 
 
Anfangs musste ich bei dem Buch „Nachtschwarz“ etwas schmunzeln, denn ich fühlte mich etwas an die Anfänge von Twilight und der Obsidian-Reihe erinnert. Auf den weiteren Seiten wurden wir jedoch dann in eine komplett neue Geschichte von Saskia Louis entführt. 

Billie war mir von Seite 1 an sehr sympathisch und man konnte mit ihr Rätseln, was wohl in Amber Lake vor sich geht. Das Ende von Buch 1 lässt uns dann etwas ratlos zurück und eigentlich denkt man, man weiß wie es weiter geht. Band 2 „Sternenhell“ überrascht den Leser, oder zu mindestens mich, dann total. Ich wollte den zweiten Teil nur kurz in meiner Mittagspause anlesen und war dann einfach zu schockiert und musste kurz etwas mehr lesen. 

Die Reihe entführt uns nicht nur in ein kleines Örtchen abseits der Großstadt, sondern auch in eine andere Welt. Die Welt der Sterne und der Sternzeichen wird so schön dargestellt und ist einfach faszinierend. 

Ihr merkt, die Reihe konnte mich definitiv fesseln, auch wenn es zu Anfang vielleicht etwas langsamer startet. Dies ist tatsächlich mein einziger kleiner Minuspunkt, aber es lohnte sich wirklich die Seiten weiterzulesen.

Zudem finde ich es immer wieder erfrischend, wenn eine Buchreihe nur aus 2 Teilen besteht. Längere Reihen oder Trilogien haben zwar auch ihre Vorteile und ermöglichen den Aufbau einer noch größeren Welt, aber manchmal bringen es Einzelbände oder eben Dilogien auf den Punkt. 
Also, unbedingt lesen ;-)
 
Mein Fazit: 4 von 5 möglichen 💜💜💜💜

Sonntag, 3. März 2024

Rezension - Sturmjahre Band 3

 Rezension „Sturmjahre – Die Melodie der Freiheit“ von Lia Scott

ISBN: 978-3-596-70778-2 / Verlag: S. Fischer / Seitenanzahl: 576

 

Wenn der Preis für die eigene Freiheit das Leben auf den Kopf stellt… 

 

Im dritten Band der Sturmjahre Bücher von Lia Scott tauchen wir etwas tiefer in die Welt der Edingburgher Lads ein. Nachdem wir in den vorherigen Büchern mit der Familie Dennon mitgefiebert, uns gefreut und auch gebangt haben finden wir uns nun nicht hauptsächlich im kleinen Ort Foxgirth wieder, sondern lernen ein bisschen besser Edingburgh und noch ein anderes Örtchen kennen. 

 


Nachdem Keillan etwas mehr zu Hause angekommen ist und er es einigermaßen verarbeitet hat, dass seine Geschwister irgendwelche zwielichtigen Geschäfte betreiben, ist er fest entschlossen sich nun aus diesen Geschäften zurückzuziehen. Er kann es nicht gutheißen und auch noch aktiv daran mitwirken? Auf keinen Fall…

 

Eigentlich möchte er sich nun genau überlegen, wie sein Leben weitergehen soll. Allerdings rechnet er nicht mit dem plötzlichen Auftauchen einer jungen Frau, die sich ein Versprechen erschleicht und Keillan´s Leben auf den Kopf stellt. 

 

Isabella MacConallta ist im Gegensatz zu ihren Schwestern etwas aufgeklärter, was das Leben ihres Vaters betrifft und womit er sein Geld verdient. Zudem ist sie eine junge Frau mit Träumen und möchte mehr, als nur eine Ehefrau für irgendwen werden. Eigentlich konnte sie bisher alle Kandidaten ihrer Eltern erfolgreich abwimmeln, nun aber scheint ihr Vater es wirklich ernst zu meinen und auch wenn ihr Vater der Boss einer Gangstergruppe ist, lässt sie sich dies nicht gefallen. 

 

Kurzerhand nutzt sie eine Gelegenheit, um aus den Fängen bzw. ihrem goldenen Käfig zu entkommen und landet in Keillans Leben.

 

Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein und schnell wird klar, wenn sie ihre Freiheit behalten will, muss sie alles hinter sich lassen und Keillan wird sie begleiten. 

 

Sich als Ehepaar ausgebend versuchen sie einen sicheren Ort für Isabella zu finden und landen bei Keillans Tante. Irgendwie hatte sie sich ein Leben in Freiheit allerdings sichtlich anders vorgestellt, dennoch kämpft sie sich durch. 

 

Gemeinsam finden die beiden langsam wieder zu sich selbst und eventuell ein klein wenig zueinander. 

 

Eine junge Frau, die ihrer Zeit definitiv voraus ist und ein junger Mann, der eigentlich nur seinen Frieden haben möchte. 

 

Dies eine explosive Mischung zu nennen ist definitiv untertrieben und dann überschlagen sich die Ereignisse und alles dreht sich…. 

 

Sobald es sich um eine Reihe handelt, schreibe ich nicht gerne zwischendurch eine Rezension. Die Gefahr zu viel zu verraten, welches das Leseerlebnis des anderen schmälern könnte ist einfach zu groß. In diesem Buch ist es mir jedoch relativ leichtgefallen, denn die Autorin entführt uns zwar Buch für Buch in dieselbe Familie, doch diesmal ist es noch etwas anders. Anfangs gewöhnungsbedürftig und dann unglaublich fesselnd. 

 

Wir dürfen den Kampf um die Freiheit einer jungen Frau begleiten, dazu ein junger Mann, der mit den Geistern des Krieges kämpft und eine Kulisse, die zum Träumen einlädt. Lilian Kaliner, die diese Bücher unter dem Pseudonym Lia Scott veröffentlicht hat, schafft es jedes Mal wieder mich zu entführen. Historische Bücher sind eigentlich nicht mein liebstes Genre, doch der Schreibstil von ihr schafft es mich zu fesseln und den Wind Schottlands auf dem Gesicht spüren zu lassen. 

 

Eine so große Familie und eine komplexe Geschichte zu erschaffen, stelle ich mir sehr schwierig vor, insbesondere darf es für uns Leser nicht langweilig werden. Die Richtung, die dieses Buch genommen hat, hat mich überrascht und dann doch direkt für sich eingenommen. Es schafft eine Komplexität, die die anderer Bücher meiner Meinung nach übersteigt. 

 

Eine Reise nach Schottland zur Familie Dennon und auch den berüchtigten Edingburgher Lads lohnt sich definitiv und sollte meiner Meinung nach zum Pflichtprogramm werden.

 

In diesem Sinne, bitte Lesen ;-) 


Mein Fazit: 5 von 5 möglichen 💜💜💜💜💜