Montag, 22. März 2021

Rezension - Das Leuchten der Inselblumen

„Das Leuchten der Inselblumen“ von Mina Gold

ISBN: 978-3-328-10471-1 / Verlag: Penguin / Seitenanzahl: 496


Ein Neustart mit Hindernissen... 


In „Das Leuchten der Inselblumen“ kehren wir zurück nach Texel zu Anna, Ole & Co. 

Im ersten Teil „Der Sommer der Inselblumen“ haben wir miterlebt, wie Anna versucht in ein neues Leben zu starten und mit der Vergangenheit abzuschließen. Auf Texel hat sie nach und nach Freunde und schließlich in Ole auch die Liebe wiedergefunden. 


Nun kehren wir zurück und erleben, dass es nicht immer sofort ein Happy End gibt. Anna ist glücklich mit Ole und trauert mit ihren Freunden um Roos, ihrer Nachbarin und guten Freundin. Allerdings läuft das kleine Blumencafé von Anna immer schlechter und sie weiß nicht so recht warum. Es hat scheinbar mit den ganzen Vorkommnissen der letzten Wochen (im Buch 1) zu tun, aber da konnte sie ja nichts für. 


Sie macht sich immer mehr Sorgen, doch dann bekommt sie plötzlich einen Brief von einem Notar  und erfährt von einem Erbe. Roos hat sie, Ole und dessen Schwester in ihrem Testament berücksichtigt. Sie können es alle gar nicht richtig glauben und ahnen nicht, welche Wellen dieses Testamen noch nach sich ziehen wird. 


Zudem ist da immer noch die Sache mit ihrer Schwester die geklärt werden soll und dann steht Annas Vergangenheit doch wieder vor der Tür... 


Ihr merkt schon, auch im zweiten Teil kommt Anna nicht richtig zur Ruhe. 


Ich habe mich nach dem ersten Teil der Inselblumen-Reihe sehr auf diesen zweiten Teil gefreut und habe ihn an einem Tag durchgelesen. Ich hatte wie zuvor wieder das Gefühl mit auf Texel zu sein, am Strand spazieren zu gehen und die Wellen rauschen zu hören. 


Der Schreibstil der Autorin zieht einen einfach in seinen Bann und ich möchte definitiv mal nach Texel. Auch die Geschichte hat mich wieder direkt gepackt. 


Ich hatte ein paar Vorstellungen, wie es nach Band 1 weitergehen könnte, aber diese waren voll daneben. Natürlich ist es schön Anna und Ole als Paar zu erleben, aber sie hatten schon einen speziellen Start und die Wendungen in der Geschichte, insbesondere auf das Testament von Roos und dessen Folgen bezogen kamen völlig unerwartet. Weiterhin tappen wir im dunkeln, was damals genau mit der Schwester von Anna passiert ist, allerdings sind dort plötzlich Andeutungen zwischen den Zeilen und insbesondere die Geschehnisse am Ende, die mich wirklich überrascht haben. Es ist eben nicht nur der klassische Roman mit Geheimnissen, sondern auch echt spannend und ein klein wenig schon fast ein Krimi. 


Das Buch ist alles, aber für mich nicht vorhersehbar.


Um ich nicht zu Spoilern habe ich nach dem ersten Band nicht weiter Infos zu der Reihe gesucht, sondern nur auf Band 2 gewartet. Beim Lesen dachte ich dann zum Ende nur „oh ne, bitte nicht zu Ende sein“. Die Seiten lichteten sich immer mehr und es passierte immer mehr...


Verdammt, es gibt einen dritten Teil, wobei das ja eigentlich gut ist... :-D

Allerdings kommt dieser 3. Teil erst 2023 raus....keine Ahnung, wie ich es bis dahin aushalten soll, aber gut, dann lese ich kurz vor dem 3. Teil nochmal Band 1 und 2.


Wer ein bisschen Urlaubsfeeling und Ablenkung gerade gebrauchen kann, dem kann ich diese Buchreihe nur wärmsten empfehlen, aber fangt brav mit Band 1 an. 


Mein Fazit: 5 von 5 möglichen 💜💜💜💜💜

Freitag, 19. März 2021

Rezension - Booklove: Aus Versehen buchverliebt

 „Booklove - Aus Versehen buchverliebt“ von Daphne Mahr
ISBN: 978-3-7641-7110-0 / Verlag: Ueberreuter / Seitenanzahl: 352 / Altersempfehlung: ab 12


Wenn der „Bösewicht“ aus einem Buch plötzlich vor dir steht... 


In „Booklove“ lernen wir Emma kennen. Emma lebt mit ihrem Vater über dessen Buchhandlung und lebt ein ganz normales Leben. Natürlich liest sie gerne, allerdings findet sie kitschige Romantasy alles andere als prickelnd. 


Als eine bekannte Autorin mit der aktuell beliebtesten Buchreihe in der Buchhandlung ihres Vaters eine Lesung gibt sind somit alle aus dem Häuschen, nur Emma nicht. Daher ist sie auch alles andere als begeistert, als nach einer Reihe seltsamer Vorkommnisse, plötzlich der Bösewicht der Buchreihe vor ihr steht. 


Erst kann sie es gar nicht glauben, doch da ihre beste Freundin ebenfalls anwesend war, steht es definitiv fest, dieser Typ ist wirklich Vinzenz aus dem Buch „Zwanzig Minuten vor Mitternacht“.


Jetzt will sie ihn nur noch wieder los werden, aber das ist gar nicht so einfach, denn dafür brauchen Sie die Autorin. Andernfalls wird Emma noch in den Roman von Vinzenz mit reingezogen... 


Wie kommt man an eine berühmte Autorin einfach so ran?

Und warum ist die Vorstellung Vinzenz zurück zu schicken immer schwerer zu ertragen...


Ich habe dieses Buch wirklich gerne und schnell gelesen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und die Reibereien zwischen Emma und Vinzenz sind einfach herrlich. Die anderen Charaktere, wie die beste Freundin oder ihr Vater und alle anderen sind einfach herrlich und haben mich in ihren Bann gezogen. 


Das Ende ging mir dann leider etwas zu schnell. Es hatte einige Überraschungen auf Lager, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, aber es hat auch ein paar Fragen offen gelassen. 


Über eine Fortsetzung würde ich mich daher echt freuen. 


Dennoch war die Geschichte die ideale Möglichkeit vom Alltag abzuschalten und man musste unweigerlich darüber nachdenken, wie es wäre plötzlich einen Buchcharakter vor sich zu haben. 


Es lohnt sich definitiv dieses Buch zu lesen!


Mein Fazit: 4 von 5 möglichen 💜💜💜💜

Montag, 8. März 2021

Rezension - Ein Duke für die Lady

 „Ein Duke für die Lady“ von Loretta Chase
ISBN: 978-3-96817-336-8 / Verlag: dP Digital Publishers / Seitenanzahl: ca. 456

Wenn du dich einfach nicht der Gesellschaft entsprechend benehmen kannst....

In dem Buch „Ein Duke für die Lady“ lernen wir Cassandra Pomfret kennen und lieben. Sie stammt aus gutem Hause, aber ist alles andere als das wohlerzogene Töchterchen. Sie sagt, was sie denkt und findet es nicht ansatzweise korrekt, dass Frauen weniger zu sagen haben sollen wie Männer.


In der Gesellschaft ist daher schon fast gefürchtet und Heiratskandidaten gibt es für sie gar nicht, was sie allerdings auch nicht schlimm findet. Sie findet es nicht unbedingt notwendig einen Mann zu finden und daher ist ihr ihre gesellschaftliche Stellung eigentlich vollkommen egal. Nicht egal sind ihr jedoch ihre Familie und insbesondere ihre kleine Schwester, die unter ihrem Verhalten leiden könnte.

Eines Tages, durch das zusammentreffen von Zufällen steht Cassandras Ruf plötzlich mehr als nur ein wenig auf dem Spiel und somit auch das Glück ihrer Familie und ihrer Schwester. Mittendrin in diesem Chaos trifft sie auf den Duke von Ashmont, der für sein zügelloses Leben bekannt ist. Ausgerechnet er könnte ihre einzige Rettung sein, allerdings will Cassandra diese Rettung überhaupt nicht....

Naja zumindest am Anfang will sie diese Rettung überhaupt nicht....

Dieses Buch hat mich ein wenig an die Reihe „Bridgerton“ erinnert :-D

Ich liebe Romantic History Bücher und war auch von diesem Buch begeistert, wobei es einen kleinen Unterschied zu den anderen bisherigen gab. Oft mögen sich die Protagonisten anfangs nicht, aber in diesem Falle ist Cassandra von Anfang an eine starke Frau und entwickelt sich nicht erst zu einer. Sie pfeift auf die Gesellschaft und ist ihrer Zeit um einiges voraus.

Der Duke ist natürlich unverbesserlich, aber ziemlich schnell fasziniert von Cassandra. Das Spiel zwischen den beiden ist wirklich herrlich, auch wenn es manchmal ziemlich abrupt vonstatten ging.

Für zwischendurch ist diese Geschichte die ideale Ablenkung vom Alltag.

Mein Fazit: 4 von 5 möglichen 💜💜💜💜

Freitag, 5. März 2021

Rezension - Elbleuchten (Lesemonat Februar)

 „Elbleuchten“ von Miriam Georg 

ISBN: 978-3-499-00344-8 / Verlag: Rowohlt / Seitenanzahl: 640


Wenn ein einziger Moment alles auf den Kopf stellt...


Hamburg 1886. Wir lernen Lily kennen, die ein Töchterchen aus reichem Hause ist und ein wohlbehütetes und unbeschadetes Leben führt. Als ein Arbeiter ihretwegen allerdings das Leben verliert und zuvor schwer verletzt wird stellt sich ihre Welt auf den Kopf.


Sie lernt den Arbeiter Jo kennen, der ihr hilft die Familie des Arbeiters zu unterstützen und ihre Welt gerät aus den Fugen. Lily lernt plötzlich die andere Seite von Hamburg kennen. Die Seite, die kein Geld hat

und keine reiche Familie, die sie beschützt. Als sie dann auch noch Emma kennen lernt, eine neue Mitschülerin aus England die dort Medizin studiert hat, ist alles anders. In Hamburg wäre es niemals möglich Medizin zu studieren als Frau und auch die Ansichten der Männer geraten immer mehr ins Wanken. Früher hat Lily nie etwas hinterfragt und war glücklich und zufrieden. Jetzt fängt sie an zu hinterfragen, zu lesen, zu lernen und sieht das wahre Leben, wie es tatsächlich ist, endlich vor sich. 


Von der neuen Lily, mit neuen Ansichten, darf ihre Familie eigentlich nichts wissen. Doch kann sie ihr Leben normal weiterführen, nachdem sie Jo kennen gelernt hat, nachdem sie Emma kennen gelernt hat, nachdem sie die echte Welt gesehen hat?


Wir erleben den Wandel der Ansichten von Lily und das ist unglaublich beeindruckend.


Frauen hatten damals nichts zu sagen, ihre Gehirne wären kleiner als die der Männer, sie könnten Sachen nicht so verstehen wie Männer, und so weiter und sofort. Ich weiß dass es früher so war, aber es in diesem Buch so zu lesen hat mich wirklich oft den Kopf schütteln lassen. Die Autorin hat es geschafft, dass wir sofort in diese Welt eintauchen und mit Lily immer fassungsloser wurden, wie „wir“ als Frauen behandelt wurden. Lily fand dies schon immer so seltsam einerseits, aber andererseits war’s ihr Leben und sie hat es nicht hinterfragt. Erst durch dieses bestimmte Ereignis in ihrem Leben hat sie angefangen Fragen zu stellen, hat die Augen aufgemacht und hat sich getraut Fragen zu stellen. Natürlich ist sie auf viel Widerstand gestoßen. Ich musste immer wieder mit dem Kopf schütteln, wenn ich die Reaktion der Familie gesehen habe. 


Auch wenn das Buch eine fiktive Geschichte ist und vielleicht nicht alles zu 100 % historisch korrekt ist ist der Geist der Zeit gut erfasst. Wir sehen die armen Seiten Hamburgs und leiden mit den Kindern, mit den Frauen, mit den Menschen. Sei’s die Arbeitsbedingungen, oder die Lebensbedingungen es ist einfach traurig wie Menschen früher leben mussten. Es zeigt einmal mehr, dass man froh sein kann, in der heutigen Zeit zu leben. Erschreckend fand ich auch, wie mit Kranken umgegangen worden ist. Der kleine Bruder von Lily ist von Geburt an krank, vielleicht das Down-Syndrom? Und wird als Aussätziger behandelt. Keiner darf wissen, dass es ihn gibt. Ansonsten ist das gesellschaftliche Leben der Familie gefährdet. Es ist einfach traurig dass Kinder die krank waren oder Menschen die krank wurden einfach weg gegeben wurden wie Tiere oder ich weiß nicht wie. Das Buch hat mich wirklich tief berührt und getroffen und ich hatte irgendwie etwas ganz anderes erwartet.


Der Schreibstil der Autorin ist super flüssig und einladend. Man fängt an und möchte weiterlesen, die ganze Zeit. Obwohl das Buch sehr dick ist mit 640 Seiten zieht es sich überhaupt nicht. Zudem gibt es so viele interessante Charakter, die man nach und nach besser kennenlernt. Wir erleben die Geschichte nicht nur aus Lilys Sicht, sondern auch aus Sicht der anderen. Dies ist aber nicht störend oder irritierend, sondern genau die richtige Mischung! 


Ich freue mich im April auf Band 2! 


Mein Fazit: 5 von 5 möglichen 💜💜💜💜💜