Dienstag, 6. September 2022

Rezension - Dein Weg, meine Liebe

 „Dein Weg, meine Liebe“ von Alizée Korte

ISBN: 9783744888912 / Verlag: BoD Books on Demand / Seitenanzahl: 396

 

Wenn eine Telefonbekanntschaft alles verändert und dir auf den richtigen Weg hilft…

 

Im Buch „Dein Weg, meine Liebe“ lernen wir Vika in einer sehr schwierigen Situation kennen. Sie hatte nur 3 Monate Zeit, um diese mit ihrer großen Liebe Daniel zu verbringen. Als Daniel plötzlich bei einem Autounfall ums Leben kommt bricht für sie eine Welt zusammen. 

 

Sie sucht sich freiwillig Hilfe und verbringt ihre freie Zeit mit Daniels bestem Freund Hartmut. Allerdings ist dieser ein eher seltsamer Zeitgenosse und sucht Vika´s Nähe eher auf eine unangenehme Art und Weise.

 

Als Vika beschließt eine Japanreise anzutreten, ohne jegliche Vorbereitung erhält sie die Nummer von Etienne. Er kann ihr viele Tipps und Kontakte in Japan liefern, sodass sie nicht mehr ganz unvorbereitet ist. Etienne rechnet allerdings nicht damit, dass Vika sich so sehr an seine Tipps und Kontakte hält, sodass ihre Reise zu einer Reise in seine Vergangenheit wird.

 

Beide werden immer neugieriger auf den jeweils anderen, dabei wissen sie ja auch gar nicht, wie sie aussehen. Insbesondere Etienne, der im Rollstuhl sitzt genießt das unbeschwerte Telefonat mit Vika.

 

Als beide sich später in Deutschland durch Zufall treffen fühlen sie sich einerseits zueinander hingezogen, andererseits ist Vika von Etiennes Rollstuhl leicht schockiert. Dennoch sehen die beiden sich immer wieder, doch könnten sie eine Chance haben? 

 

Und plötzlich kommt Daniel, Vika´s verstorbene Liebe, wieder zum Vorschein und alles ändert sich…

 

Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Buch, denn irgendwie gibt es kaum „normale Liebesgeschichten“ in denen einer der Partner eine Beeinträchtigung hat. Irgendwie ist das schade, oder?

 

In diesem Buch gibt es auf jeden Fall Etienne, der durch einen Autounfall plötzlich querschnittsgelähmt war. Er hat sich jedoch nie aufgegeben und kann sogar seinen Sport Karate wieder ausführen und das trotz Rollstuhl. Ich fand Etienne wirklich beeindruckend.

 

Die ganze Story um Vika war und ist mir ehrlicherweise immer noch etwas zu verrückt irgendwie. Einerseits finde ich es gut, dass Vika sich schnell selbst Hilfe gesucht hat und nicht vor psychologischer Hilfe zurückschreckte, aber ihr Umfeld ging irgendwie gar nicht. Insbesondere ihre Eltern, die nur hier und da kurze Sequenzen in der Geschichte einnehmen und dann Hartmut. Der angeblich beste Freund von Daniel und hier war ich ziemlich schnell raus. Vika möchte Zeit mit Menschen verbringen, die Daniel kannten… okay, verstehe ich. 

 

Aber warum muss sie versuchen sich auf dessen besten Freund irgendwie einzulassen? Das habe ich absolut nicht nachvollziehen können…

 

Schlimm fand ich auch die Momente, in denen andere Menschen z.B. Passanten so furchtbar auf Etienne reagiert haben, nur weil er im Rollstuhl sitzt. Ist die Menschheit heute wirklich immer noch so?

 

Diese Szenen haben mich fast dazu gebracht das Buch vorzeitig zu beenden. Andererseits lenkt es auch Aufmerksamkeit auf das Thema und die Botschaft des Buches lautet deutlich, dass ein Mensch mit Beeinträchtigungen nicht weniger wert ist als gesunde Menschen, nicht weniger kann oder anders behandelt werden muss!! 

 

Vielleicht bin ich durch meine eigene MS Erkrankung auch etwas voreingenommen…

 

Somit hatte das Buch für mich eindeutig Höhen und Tiefen, aber gelohnt hat es sich dann doch.

 

Es gibt sogar schon einen zweiten Teil der Reihe. 

Ich glaube ich werde mir diesen bei Gelegenheit  auch noch zulegen.

 

Mein Fazit: 3 von 5 möglichen 💜💜💜

 

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